USA

Nein Tanke!

San Francisco – Santa Cruz

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So, die erste Etappe haben wir geschafft. Mit jeweils rund 400 Kilogramm unterm Hintern ist das dann doch was anderes, als unsere Kinderfahrräder zuhause…

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Schon bei der Ankunft in Santa Cruz haben wir einen schönen BBQ Laden entdeckt, diesen galt es dann heute abend wiederzufinden. Haben wir dann auch irgendwie geschafft. Ich durfte übrigens mit Sonjas Mopped fahren und sie hinten drauf. Ich muss feststellen: diese Gerät sehr gut! Kein Vergleich zu meiner Harley. Da ich keinen Vergleich zu einer anderen Harley habe, gehe ich einfach mal davon aus, dass die Teile eben alle dreckig klingen, dreckig laufen, dreckig klappern. Die Indian Chieftain hingegen ist ein Träumchen…. Dummerweise will Sonja nicht dauerhaft mit mir tauschen.

Die Strecke den Pacific Coast Highway hinunter, waren wir dann doch erstmal damit beschäftigt uns mit den Motorrädern anzufreunden, daher haben wir auf grössere Fotopausen auf unbefestigten und abschüssigen Schotterparkplätzen heute lieber verzichtet. Sind ja noch drei Etappen!

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Ach ja, der BBQ Laden. War sehr toll! Spareribs, Pulled Beef, usw. selbstgemachte Saucen, 27 verschiedene Biersorten (z.B. „Never Find Home Ale“) und das Ganze mit einer echt geilen Live Band die Blues gespielt hat.

Da Amerika scheinbar das Land der begrenzten WLAN Möglichkeiten zu sein scheint, und auch hier im Hotel schon der Bilderupload ne halbe Ewigkeit dauert, gibts nur einen kleinen Videofetzen:

Man sieht, dass es besonders den Bassist fast vom Stuhl reisst! Nein, ohne Quatsch, die waren echt gut!

Das grösste Abenteuer erwartete uns heute nach dem Abendessen, an der Tanke gegenüber vom Hotel. Unser erstes Mal! Also Tanken! Jeder der schon mal in den USA war der weiss, dass das nicht ganz so einfach ist. Und mit dem Motorrad schon gar nicht! Darum sei nun der Vorgang im einzelnen beschrieben:

Zapfsäule ansteuern, Mopped abstellen, BEschreibung lesen, Tankdeckel abschrauben, Kreditkarte ins Lesegerät, ZIP Code (also Postleitzahl) wird abgefragt, eingegeben…. Funktioniert natürlich nicht, da unsere deutschen PLZ hier wohl nirgens im System hinterlegt zu sein scheinen. Gut, ehrlich gesagt, hatte ich das schon vorher gelesen, aber man kanns ja mal probieren. Also in den Shop, zum Kassierer, Kreditkarte belasten lassen (am Ende wird nur der tatsächlich getankte Sprit berechnet, so hoffen wir jedenfalls), wieder raus, Zapfsäule ist freigegeben. Zapfhahn entnommen, Oktanzahl gewählt (alles so wie nach Beschreibung), Zapfhahn in den Tankstutzen gesteckt, Pistole gedrückt und: NICHTS! Nach mehreren Versuchen wieder rein, erklärt was passiert ist, oder besser was nicht passiert ist. Kollege vom Tankwart kommt mit raus. Auch er bemüht sich redlich und gibt nach mehreren Versuchen auf und meint nur, „da muss ein Fehler am Gerät sein“, ich solle an eine andere Säule. Ich schiebe also mal eben (haha) die 400 Kilo 15 Meter weiter.

Ich kürze es ab, gleicher Fehler. Kassierer meint dann, dass es vielleicht an der Kreditkarte läge (!?). Ich also Bargeld hingelegt. Gleiche Prozedur, nur eben mit Cash und – natürlich – geht auch nicht!

Kollege kommt wieder mit raus, fummelt eine Ewigkeit an der Zapfpistole rum. Nix geht. Kollege geht zum anderen Kollegen. Beide ratlos. Plötzlich eine Erleuchtung! Kollege kommt wieder raus und schiebt dann wie selbstverständlich mit beiden Händen diese Luftabsaugvorrichtung, welche den Zapfhahn umschliesst zurück. Es klackt verdächtigt, er meint ich solle mal die Pistole drücken, da er ja keine Hand mehr frei hat… Was soll ich sagen? Der geeeeeeht! Ich werd verrückt, der geeeeeeht. Kraftstoff allererster Güte mit sage und schreibe 91 Oktan fliesst in den Tank von Sonjas Mopped.

Problem: In den Motorradtank lässt sich die Zapfpistole nicht weit genug einführen, sodass die beschriebene Absaugvorrichtung nicht ganz zurückgedrückt werden kann, und in dieser ist dann wohl ein Schalter.

Kann man wissen als Tankstellenmitarbeiter, muss man aber nicht!

Gute Nacht!

Erkenntnis des Tages: Tanken in Deutschland kommt einem Wunder gleich!

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