Wenn einer eine Reise tut…

Heute hatten wir das volle Programm. Mittlerweile trauen wir uns mit dem Mopped immer weiter weg. Sind heute nach Candidasa und zu einem ominösen zum Fledermaustempel gefahren. Soweit so gut. Wieder mal haben wir es uns gestattet, kurz nach der Abfahrt an einem Benzinfachgeschäft am Strassenrand zu halten und dort ca. zwei Liter der gelben Flüssigkeit aus – diesmal – Plastikwasserflaschhen zu erstehen. Mehrere dubiose Gestalten tummelten sich um uns und wollten statt der üblichen 10000 Rp. 20000 Rp. haben. Das haben sie natürlich nicht gekriegt, deshalb erntenten wir böse Blicke. Was soll’s denkt man da zunächst nur, doch es sollte anders kommen…

Keine 5 Minuten später haben wir dann das erste Mal das Vergnügen mit der örtlichen Polisi. Ist wohl sowas wie Polizei, zumindest hatten die Typen Kanonen mit sicherlich mannstoppender Munition am  Gürtel. Freundlich wurden wir von der Strasse gewunken, übrigens nicht nur wir, sondern auch fast alle anderen Moppedfahrer. Vor uns war schon ein Franzose mit seiner Frau in die Falle getappt und diskutierte heftig mit einem der Polisi-Männer. Wir wurden dann freundlich nach Licence und Mopped papers gefragt und händigten diese prombt aus.

Jetzt war es aber nicht so, dass diese auch kontrolliert wurden, nein, meine Dokumente dienten scheinbar nur der Veranschaulichung um dem französischen Päärchen mehrmals zu zeigen und zu sagen, was man dabei haben muss; mit den Worten „Look, they are complete!“

Ich kriegte mein Zeuchs dann wieder und wir fuhren mit den besten Wünschen der freundlichen Beamten versehen weiter.

Allerdings nur weitere 5 Minuten. Die Moppedfahrer kennen das Gefühl (ich weiss nicht ob die BMW Motorad Fahrer das auch kennen) wenn man zunächst glaubt, die Strasse sei uneben – was sie hier sowieso immer ist – und sich dann noch das Gefühl einschleicht, mehrere Hinteräder zu haben. Kurzum: Bingo! Reifen platt! Also angehalten, geflucht, überlegt, gezweifelt…

Haben etwa die Typen beim Tanken heimlich nen nagel in die Pelle gedrückt? Sicher taucht gleich zufällig jemand auf der uns helfen kann. Kaum gedacht und schon passiert. Tatsächlich hält ein Moppedfahrer (verdammt, war das einer von der Tanke oder nicht?) neben uns und bietet freundlichst seine Hilfe an. Gleich unten wäre eine  Werkstatt, keine 500 Meter. Sonja solle sich bei ihm hinten drauf setzen und ich hinterherfahren. Hm, wir haben ja eigentlich eh keine Wahl und schon heizt der Typ mit Sonja los. Ich eiere mit inzwischen von der Felge gelösten Reifen hinterher. Tatsachlich stimmte die Sache mit den 500 Metern. Aber nun kommeen alle meine Verdachtsmomente ins Spiel. Sicher zocken diie Verbrecher uns Touris jetzt hier so richtig ab. – Ich kürze es ab; der ungeplante Zwischenstopp hat keine 10 Minuten gedauert. Reifen wurde abgezogen, ein neuer Schlauch eingelegt, Reifen drauf, aufgepumt und hat am Ende keine 4 EUR gekostet. (aber wer weiss, irgendwo muss ein Haken sein, bestimmt!)

Den Rest der Tour haben wir unbeschadet überstanden…

und mussten die erlebten Abenteuer heute Abend am Pool – oder war es am Meer? Mit ein oder zwei Dosen Bier scheissvollgesoffen Revue passieren lassen.

Prost!

Erkenntnis des Tages: Nicht alle Verbrecher sind welche! Obwohl es eigentlich ganz einfach wäre.